Ein Bericht zur Hochwassersituation an unseren Gewässern, soweit wir dies abschätzen können.
die Situation an den Parkseen und Katzenbachsee war am Wochenende nicht ungefährlich. Ich hatte am Sonntag kontakt zur ENBW weil der Katzenbachsee übergelaufen ist und das Wasser über den neuen Notablauf geflossen ist. Die Ableitung über den Hangkanal war ausgelastet. Da gab es noch ca. 1 cm Freibord ehe der Kanal übergelaufen wäre. Das Wasser aus dem Notablauf Katzenbachsee läuft einfach in den Wald. Auch mit Fischen. Noch mehr Wasser und der Schattenkreisel und die ZA hätten wieder landunter gehabt. Der leere Bärensee war ein Glücksfall um die Wassermassen des Bernhardbachs aufzunehmen und ebenso der abgelassene Neue See war ein Glücksfall. Der konnte den Überlauf vom Bärensee aufnehmen und über den Grundablass dosiert in die Glems vor der ZA einleiten. Diese Wassermenge musste relativ begrenzt bleiben um die Glems nicht schon hier zu überlasten. Ungeplant kam da noch das Überlaufwasser aus dem Neuen See hinzu.
Durch die gesättigten Böden mit Wasser wird da noch einige Zeit viel Waser abfließen. Auch die Arbeiten am Damm Bärensee werden dadurch erheblich verzögert. Aber vielleicht hat diese Erfahrung zur Folge, dass künftig bei solchen Wetterlagen die Parkseen frühzeitig abgelassen werden um Überschwemmungen zu verhindern. Da müssen wir abwarten welche Lehren aus der Situation gezogen werden.
An unserem Donaustück war es ein echter Notfall. Viele Straßen überschwemmt. Brücken gesperrt und als Notmaßnahme wurde Wasser ausgeleitet und großflächig Ackerland überschwemmt. Heinz hat mir berichtet wie katastrophal das alles ist.
Ein Mitglied wollte, dass wir einen Arbeitsdienst organisieren um Fische in den überschwemmten Gebieten zu bergen. NIEMALS! Ich verstehe die Situation und die Sorge um die Fische. Aber niemals werde ich dazu aufrufen, in ein Katastrophengebiet zu gehen um Fische zu bergen. Unsere Mitglieder sind da nicht geschult und vorbereitet, welche Lebensgefahr ein Hochwasser verursacht. Da gibt es nur eine Entscheidung, solche Aktionen den dafür ausgerüsteten Organisationen überlassen. Erst wenn die uns um Hilfe fragen und das Management übernehmen und für die Sicherheit unserer Mitglieder sorgen, können wir eingreifen.
Wir werden soweit es möglich ist Bilanz ziehen an welchen Gewässern wir Schäden durch die Hochwasser haben und dann versuchen diese Schäden zu minimieren oder auszugleichen.
Am Neckar ist durch das Hochwasser der größte Teil des Fischbestandes Richtung Rhein gespült worden. Und wegen den 22 Stauwehren finden die Fische und Fischnährtiere keinen Weg zurück. Da werden traurige Zeiten am Neckar zu erwarten sein. Wollen wir hoffen, dass nicht alles so schlimm wird. Was können wir sonst auch tun?
Mit Fischergruß Petri Heil
Vorstand Württembergischer Anglerverein e.V.
Hans-Hermann Schock